Kommentar zum Interview mit Dr. Benz

 

An erster Stelle ist einmal anzumerken, dass der äußere Rahmen und das Format der Veranstaltung von den Organisatoren sehr gut gewählt worden ist. Ein Interview ist nicht nur interessanter, sondern erhält auch die Aufmerksamkeit der Zuschauer länger aufrecht: Die Antworten von Dr. Benz überraschten mich immer wieder aufs Neue in Ihrer äußersten durchdachten und vielseitigen Struktur. Man merkte immer wieder, dass ihm das Thema am Herzen lag, da er ständig spontan Anekdoten erzählte, aus denen man die eine oder andere kleine Weisheit über die kontroverse Angelegenheit mitnehmen konnte, und er regelmäßig vom Thema davongetragen wurde. Seine sorgsame Wortwahl und sein langsames Sprechtempo störten nicht im Geringsten, nein, man konnte häufig sogar sehr viel leichter folgen und hatte nicht wie in herkömmlichen längeren Redebeiträgen von Doktoren ist das Problem, Gefahr zu laufen, den Anschluss zu verlieren oder deswegen das Interesse am Thema zu verlieren.

 

Johanna und Felix haben aber ebenfalls ihren Teil zum Erfolg des Interviews beigetragen, weil ihre Fragen häufig Aspekte berührten, über die ich selbst noch gar nicht nachgedacht hatte oder Themengebiete wie die Protokolle der Weisen von Zion einführten, von denen ich zuvor noch gar nicht gehört hatte. Ihr Hintergrundwissen war sehr breit gefächert; sie konnten sich häufig auf vorangegangene Kommentare von Dr. Benz beziehen, was für einen angenehmen Argumentationsfluss durch die ganze Veranstaltung hindurch sorgte. Sie sprangen nie von einer Frage zur nächsten, sondern banden sie immer sehr passend in den Kontext ein.

 

Die unterstützenden Medien waren meiner Meinung nach ebenfalls sehr bedacht gewählt und gestaltet: Man wurde durch die Präsentation auf der Wand dahinter nicht vom eigentlichen Geschehen abgelenkt und wusste trotzdem bei Bedarf immer, an welcher Stelle sich die Moderatoren gerade befanden. Außerdem darf man nicht unterschätzen, dass ein solch kontroverses Thema häufig durch falsche Bilder schnell polarisierend und unprofessionell in seiner Darstellung wirken kann, was hier nicht im Ansatz der Fall war: Die Folien vermittelten dem Leser nur selten einen wertenden Eindruck bezüglich des Themas, was ebenfalls sehr zur Ausgeglichenheit und Seriosität beitrug; nur wenige Schüler monierten danach, dass in ihren Augen das Interview versuchte, sie in einer bestimmten Richtung zu beeinflussen. 

Sowohl Moderatoren als auch die unterstützenden Medien trugen dazu bei, dass sich hier jeder sein eigenes Bild auf Grundlage des Interviews machen konnte und man die Veranstaltung auch auf einem politischen Level sehr genießen konnte.

 

Der politische Aspekt des Interviews ist ebenfalls eine sehr interessante Idee gewesen, da die Fragen in ihrem Inhalt dadurch noch lebhafter wurden und das Publikum anregten, mitzudenken. Nicht zuletzt daher und wegen der freundlichen und keineswegs belehrenden Antworten von Dr. Benz wurden auch einige über das behandelte Thema hinausgehende Fragen gestellt, die das Zeitgeschehen und tagespolitische Themen mit dem Thema des Vortrages verbanden. Auch diese wurden ausführlich beantwortet und regten dazu an, sich darüber hinaus mit dem Thema zu beschäftigen.

 

Obwohl viele der angesprochenen Punkte häufig heiß diskutiert werden, wurde mir der Inhalt in einer aufschlussreichen und abwechslungsreichen Weise präsentiert.

Ich war an keiner Stelle gelangweilt und es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Veranstaltung zu besuchen!